Waldkindergarten „Die Schlaufüchse“
Der Waldkindergarten wurde 2008 gegründet. Er liegt im schönen Raakmoor in Hamburg-Hummelsbüttel und bietet für Kindergartenkinder selbst im Stadtstaat Hamburg die Möglichkeit, viele Stunden am Tag draußen zu verbringen. Die Naturraum-Pädagogik lebt von „unfertigen Situationen“. Sie sucht die Balance zwischen Wagnis und Sicherheit, zwischen Loslassen und Festhalten. Neben der Naturerfahrung spielen bei den Schlaufüchsen die musikalische Früherziehung und das Theaterspielen eine große Rolle.
Naturschutzgebiet hautnah
Das Raakmoor ist ein Naturschutzgebiet im Nordwesten Hamburgs. Der Kindergarten hat in dem 18 Hektar großen Gebiet zwei Parzellen gepachtet, die zum Kleingartenverein Kortenkamp e. V. gehören. Auf dem einen Grundstück steht eine Blockhütte, in der die Kinder beispielsweise zu Mittag essen. Auf dem anderen Gelände werden zudem Obst und Gemüse gepflanzt. Die Kinder suchen selbst die Kulturen aus. Ob Kürbis, Kräuter, Kartoffeln oder Tomaten – sie verfolgen den Wachstumsprozess von der Saat bis zur Reife. Richtig spannend wird es, wenn Kräuter & Co. erntereif sind und im selbst gemachten Eintopf, in der Suppe oder im Kräuterquark landen.
Bewegung im Freien
In der vielfältigen Landschaft können die Kinder toben, spielen, schnitzen, basteln, malen und experimentieren. Sie erkunden Wiesen, Hügel, Bachläufe und die Tierwelt. Zudem fördert die Bewegung in frischer Luft bei jeder Witterung die Gesundheit der Kinder und stärkt ihr Immunsystem.
Zum Kindergarten gehört auch das Shetland-Pony „Bobby“. Zweimal pro Woche holen die Vorschulkinder mit einer Erzieherin Bobby aus dem Stall der Reitgemeinschaft und führen das Tier in den Wald. Dann dürfen die Kinder auf der großen Wiese im Schritt reiten. Wer es sich zutraut, darf auch traben und auf dem Pony kleine Übungen absolvieren. Die Bewegung in der Natur mit täglich neuen Erfahrungen steht zwar im Mittelpunkt der Arbeit im Kindergarten. Doch zur nächsten U-Bahn Station ist es nicht weit und von dort unternimmt die Gruppe ebenso regelmäßig Stadtausflüge, etwa ins Museum, Theater oder zum Hafen.
Im Wandel der Jahreszeiten
Durch jahreszeitlich bedingte Veränderungen hebt sich mehrmals im Jahreslauf der Vorhang der Naturbühne und verändert die ganze Szenerie. Die Kinder erleben Wandlung. Diese Prozesse des Werdens und Vergehens machen in höchstem Maße neugierig. Durch das Erleben der Pflanzen und Tiere in ihren Lebensräumen entsteht Wertschätzung gegenüber dem Ökosystem Wald und dem Lebendigen überhaupt. Diese Achtung und das Begreifen des eigenen Ichs als Teil des Ganzen wecken Gefühle der Liebe, Vertrautheit und Verantwortung im Kind.